Konzentration / AD(H)S

 

Konzentrations-Störungen bei Erwachsenen

Konzentrationsstörungen kommen bei Erwachsenen häufig vor. Sie mögen körperliche (Eisenmangel, Schilddrüse u.a.) oder psychische Ursachen haben. Häufig entwickeln sie sich aufgrund langandauernden Überlastungssituationen. Auch bei Erwachsenen kann ein ADHS vorliegen, wobei dann eher keine offensichtliche motorische, sondern eine innere Unruhe vorhanden ist.

 

ADS oder ADHS

Für die medizinische Diagnose eines ADS oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom) werden die Kriterien Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität verwendet. Bei allen drei Kriterien muss der Betroffene Auffälligkeiten aufweisen. Diese sollten sich auch in verschiedenen Situationen zeigen. Bei einem Kind, das zu Hause sehr ruhig ist, in der Schule aber sehr zappelig, wird man nach anderen Ursachen suchen. Daneben gibt es auch sogenannte einfache Aufmerksamkeits- bzw. Hyperaktivitätsstörungen bei Personen, die nicht in allen drei Kriterien Auffälligkeiten haben, sowie hyperkinetische Störungen des Sozialverhaltens. Hier werden vom behandelnden Arzt andere behandelbare Ursachen gesucht. Dabei können psychiatrische Erkrankungen (Angststörungen, Depressionen u.a.) oder somatische Ursachen (Epilepsie, Schlafstörungen, Schilddrüsenstörungen, Eisenmangel u.a.) vorliegen.

 

Die Ursachen für ein AD(H)S sind bis heute nicht geklärt. Es gibt über 14 Hirnareale, die für eine konzentrierte Aufmerksamkeit zuständig sind. Entscheidend in der Behandlung ist ein gutes Wissen über die Besonderheiten, die im Umgang mit betroffenen Kindern wichtig sind. Gerade das oft vorhandene oppositionelle Verhalten fordert die Eltern und Lehrer sehr. Die Betroffenen brauchen klare Führung und eine deutlich spürbare Annahme. Neben Methylphenidat (Ritalin, Concerta) als medikamentöser Behandlung gibt es diverse weitere Ansätze in der Behandlung. Eine von Prof. Bärlocher, St. Gallen, initiierte Untersuchung zeigte eine gute Wirkung von Magnesium. Auch die gezielte Ernährung kann einen positiven Einfluss haben. Im Einzelfall muss in Absprache mit dem behandelnden Arzt ausgetestet werden, wovon das Kind profitiert.

 

Stellenwert der Cranialen Elektrostimulation

Die Mikrostromtherapie mit der Cranialen Elektro Stimulation (CES) konnte in verschiedenen Studien zu kurz- und langfristigen Verbesserungen der Aufmerksamkeit und stressbedingter Symptome beitragen. Untersuchungen an Versuchspersonen zeigten eine signifikante Verbesserung der Testresultate, wenn zuvor eine CES-Behandlung durchgeführt wurde. So konnten in einer amerikanischen Studie 31% ihre Leistung nach nur einer CES-Anwendung verbessern. In der Vergleichsgruppe, die mit einem Placebogerät behandelt wurde, verbesserten nur 4% der Testpersonen ihre Leistung (1). Diese Resultate werden durch eine Messung der Hirnströme sichtbar gemacht. So zeigten sich in einer Studie an 30 Versuchspersonen Veränderungen des EEGs mit vermehrten Alpha-Wellen – dem Zeichen der entspannten Aufmerksamkeit (2).

 

Eine weitere Untersuchung zeigte einen langfristigen Effekt von CES. Untersucht wurden Personen, die über stressbedingte Symptome klagten und in diesem Zusammenhang Konzentrationsstörungen hatten. Die Behandlung wurde wie in vielen CES-Studien üblich, während drei Wochen täglich mit 45 Minuten CES durchgeführt. Die Verbesserungen bei den IQ-Tests waren erstaunlich (15 Punkte) (3). Diese Verbesserungen werden in unserer Behandlungserfahrung bestätigt.

 

CES hat, wie in der Grundlagenforschung vermutet, regulierende Effekte auf die Zellen des Körpers und deren Funktion, die nachhaltig sind. Die mit CES erreichten Verbesserungen der Konzentration aber auch der stressbedingten Symptome hielten auch bei einer erneuten Überprüfung 18 Monate später noch an (4).

 

Einige Personen benötigen nach einer dreiwöchigen Therapiezeit keine weiteren CES-Anwendungen mehr. Die Mehrzahl profitiert aber bei regelmässigen Behandlungen (1-2 Mal pro Woche).

 

Die Anwendung von CES bei Erwachsenen mit Konzentrationsstörungen und damit oft verbundenen stressbedingten Symptomen (Schlafstörungen, Erschöpftsein) ist sicher, wirksam und ohne relevante Nebenwirkungen. Zur Behandlung von Kindern mit AD(H)S oder einfachen Aufmerksamkeitsstörungen liegen zur Zeit wenig Resultate aus Studien vor. Unsere Erfahrungen sind aber ermutigend.

 

(1)

Southworth S. A study of the effects of cranial electrical stimulation on attention and concentration. Integr Physiol Behav Sci. 1999 Jan-Mar; 34(1): 43-53

 

(2)

Kennerly, R., QEEG analysis of cranial electrotherapy: A pilot study. Journal of Neurotherapy, 8(2):112-113, 2004.

 

(3/4)

R.B.Smith. Cranial Electrotherapy Stimulation in the treatment of stress related cognitive dysfunction with an eighteen month follow-up, The Journal of Cognitive Rehabilitation,1999, 17,6 Nov-Dec.